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„The Complex" von Hideo Nakata: J-Horror 15 Jahre nach „Ring"

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The Complex ist eine spannende Geistergeschichte, die auf engstem Raum eine überraschende Intensität entwickelt.

Hideo Nakata hat sich auf seine Wurzeln im J-Horror besonnen und einen neuen Geisterfilm gemacht. Dieser thematisiert jedoch weniger einen Jurei, Rachegeist in der japanischen Mythologie, wie es Ring getan hat, sondern baut auf dem grundlegenden japanischen Verständnis von Geistern auf. Im Verständnis der Japaner gibt es Geister überall zwischen den Lebenden. Wie sich diese verhalten, hängt stark von der Todesursache des Menschen ab und wie mit diesen Geistern umgegangen wird. Wenn man diese grundlegende Annahme über die japanische Glaubenswelt nicht kennt, ist es nahezu unmöglich, The Complex in der westlichen Welt zu verstehen. Darin könnte ein Grund für die vielen negativen Rezensionen zu Nakatas neuestem Film liegen.

The ComplexAsuka (Atsuko Maeda) zieht mit ihrer Familie in eine neue Wohnung. Zunächst gestaltet sich alles normal, bis Asuka wenige Tage nach dem Umzug in der Nachbarwohnung einen seit mehreren Tagen verstorbenen Mann vorfindet. Fortan begegnet sie bedrohlichen Geistererscheinungen und versteht die Welt nicht mehr. In der Schule reden alle davon, dass ihre neue Wohnung im „Kuroyuri danchi“ (Schwarzlilien-Komplex) sei und dass es dort spuken soll. In ihrer Not wendet Asuka sich an Experten im Umgang mit Geistererscheinungen. Vollkommen losgelöst von abgenutzten Geistermotiven wie bei Paranormal Activity liefert Nakata hier einen unerwartet frischen, doch sehr japanischen Geisterfilm. Mehrfach wird dabei die Welt auf den Kopf gestellt und der Zuschauer auf falsche Pfade gelockt.

Eine spannende Geistergeschichte irgendwo zwischen The Others, Ring und Schloß des Schreckens. Nakata setzt dabei vollkommen auf das japanische Weltbild von Religion und Mythologie, wodurch es schwierig sein dürfte, ein internationales Publikum zu überzeugen. Ein Geisterfilm, der auf engstem Raum eine überraschende Intensität entwickelt

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Trailer zu The Complex

Letzte Änderung amMittwoch, 18 August 2021 09:39
syno nyhm

„Syno ist irgendwann hier aufgetaucht und seit dem nicht mehr weggegangen.“

– Edward

syno hat das Bloggen bemerkt. Da er das Jonglieren mit Medien liebt, ist das für ihn genau die richtige Freizeitaktivität. Durch einen Bachelor in Multimedia Production bringt er so manches an Vorwissen mit. Vor Kurzem beendete er erfolgreich das Masterstudium der Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seine Schwerpunkte sieht er im Bereich Horror, Film, Videospiel und Miniaturen, wildert jedoch ohne große Scheu auch in anderen Rubriken. Sein persönlicher Liebling ist die Kategorie Wissen, für dessen Aufzucht er zuständig ist.

Twitter: @synonyhm      Facebook: syno nyhm

Unter anderem auch das . . .

„Phantastik, auch Fantastik, ist ein literarischer Genrebegriff, der in Fachkreisen sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns „Fantasiestücke in Callots Manier“ wurden 1814 als „Contes fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als „Contes de la fantaisie“.“

– Wikipedia

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