log in

Serie

„Archive 81“ – Auf Videotapes gebannter Horror kosmischen Ausmaßes

Atomic Monster, Netflix Szenenbild (Ausschnitt) Atomic Monster, Netflix

Im Auftrag eines Konzerns soll ein junger und talentierter Archivar die verstörenden Aufnahmen einer Dokumentarfilmerin über eine Geheimsekte restaurieren.

In Kürze: 250 Wörter über…

Der eher stille Archivar Dan Turner (Mamoudou Athie) ist vernarrt in alte Speichermedien wie Videotapes und Filmrollen. Er sammelt, restauriert und sichtet sie. Dank dieser Berufung wird ein gesichtsloser Großkonzern auf ihn aufmerksam und bietet ihm einen merkwürdigen, zugleich unwiderstehlichen Job an. Auf einer abgelegenen Anlage soll Dan mutterseelenallein die in einem Großbrand beschädigten Videobänder der Dokumentarfilmerin Melody Pendras (Dina Shihabi) restaurieren. Bei ihrem letzten großen Filmprojekt 1994 ist Melody zufällig auf eine ominöse Sekte mit dunklen Geheimnissen gestoßen.

archive81 1Archive 81 beginnt gemächlich, mündet aber rasch in einem spannenden Mystery-Thriller, der sich bald zu kosmischen Horror à la H. P. Lovecraft auswächst – doch wer weiß, vielleicht ist ja alles nur in Dans Kopf, der zu Verschwörungstheorien neigt und die Einsamkeit nicht verträgt? Eins wird schnell klar: Etwas stimmt nicht mit der Konzernanlage. Früh springt die Handlung auf Melodys Zeitebene und folgt ihren Ermittlungen, die tiefer in die Machenschaften der Sekte hineinführen. Genial ist, wie durch verschiedene Speichermedien zwischen den Zeit- und Erzählebenen vermittelt wird. Dan, der Melodys Aufnahmen sichtet, wird zum Beobachter ihrer Untersuchungen. Bald verbindet ihn ein enges Band mit der Dokumentarfilmerin und er beginnt zu glauben, dass er den Schrecken von damals wider Raum und Zeit abwenden kann.

Nach kurzer Durststrecke wird Archive 81 so spannend, dass man nicht abschalten will. Zudem lebt der Mystery-Thriller von seinen sympathischen und klugen Hauptfiguren. Die raffinierte Erzählung auf zwei Zeitebenen peppt die Geschichte über Sekten, Wahnsinn und kosmischen Horror zusätzlich auf. Definitiv eine Netflix-Serie, der man eine Chance geben sollte. Kein Wunder, wenn dahinter die von James Wan gegründete Produktionsfirma Atomic Monster steht, die Filme wie The Conjouring, Mortal Kombat und Malignant gemacht hat.

archive81 2

Infokasten

„Archive 81“, Staffel 1

Schöpfer: Rebecca Sonnenshine

Regie: Rebecca Thomas, Haifaa Al-Mansour, Justin Benson, Aaron Moorhead

Drehbuch: Rebecca Sonnenshine, Helen Leigh u.a.

Vorlage: Daniel Powell, Marc Sollinger (Podcast)

Laufzeit: 60 Minuten / 1 Staffel à 8 Folgen

Produzent: Atomic Monster

Verleih: Netflix

USA | 2022

Veröffentlichung: 14. Januar 2022 (Video on Demand)

Bildrechte: Die Bilder dieses Artikels sind Ausschnitte aus dem besprochenen Medieninhalt. Deren Rechteinhaber können Sie dieser Infobox entnehmen.

Letzte Änderung amSonntag, 13 März 2022 10:13
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„STORIES DEFINE: Who we are. Where we have come from. Where we are going... and what we care about! Stories give life!“

– Dana Atchley

Cookie-Einstellungen