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Film

„Fantasy Filmfest 2021“ – Genrefestival abseits des Mainstreams

Festivalposter (Ausschnitt) rosebud entertainment GbR Festivalposter (Ausschnitt)

Im Oktober zeigt das nun schon 35-jährige Festival in sieben Großstädten eine internationale Filmauswahl aus den Genres Phantastik, Horror, Sci-Fi und Thriller.

Veranstaltungstipp

Das Fantasy Filmfest ist ein Urgestein im Festivalgewerbe und blickt im Oktober 2021 auf seine 35. Ausgabe. In sieben deutschen Großstädten werden innerhalb von acht Tagen 37 Filme der Genres Phantastik, Horror, Science-Fiction und Thriller aus aller Welt gezeigt – entweder als Originalversion (OV), wenn im Film Englisch gesprochen wird, oder in allen anderen Fällen als Original meist mit englischen, selten mit deutschen Untertiteln (OmeU, OmdU).

Filme abseits des Mainstreams

Die Filme, die auf einem Fantasy Filmfest vorgeführt werden, sind zu einem Großteil Werke abseits des Mainstreams. Ein Besuch auf diesem Festival ist deshalb eine Entdeckungsreise. Was man hier sieht, kann schockieren, unter die Haut gehen, berauschen oder zum Lachen bringen. Namhafte Klassiker wie unter anderem Blair Witch Project, Saw, American Psycho, Der blutige Pfad Gottes, Pulp Fiction, Scream und Das Schweigen der Lämmer haben auf dem Fantasy Filmfest ihre deutsche oder europäische, manchmal auch internationale Premiere gefeiert. Aus den Erfahrungen als regelmäßige Festivalbesucher sind wir uns in der Redaktion einig, dass das Fantasy Filmfest ein Garant für besondere Filme ist – auch wenn selbstredend immer ein, zwei Nulpen dazwischen sein können. Wer Phantastik, Horror, Science-Fiction und Thriller in filmischer Form mag, zudem ein wenig open-minded ist, wird hier fündig. Wer den Horizont erweitern will und beispielsweise Horror jenseits typischer Inszenierungsformeln sehen mag, ist hier ebenfalls gut aufgehoben. Genregrenzen erscheinen oftmals fließend. Das gibt Raum für großartige und außergewöhnliche Geschichten. Aber auch klassische Subgenres tauchen immer wieder auf, zum Beispiel der Slasher als stilechte Schlachtplatte à la Hatchet II, wo das Kunstblut nur so regnet, oder in modernisierter Form wie in Kandisha, wo der Horror in Pariser Banlieues stattfindet. Kurzum: Auf dem Fantasy Filmfest geben sich Splatter-Fun, Spannung, Action und Arthouse gegenseitig die Klinke in die Hand.

Besondere Programmpunkte

Neben Filmen, die im Programm einen besonderen Platz einnehmen – der Eröffnungsfilm (Gunpowder Milkshake), das Centerpiece (The Innocents) und der Abschlussfilm (Silent Night) –, gibt es oder gab es einen besonderen Fokus auf bestimmte Filmbereiche. Früher war das beispielsweise eine Rubrik wie Focus Asia. Programmpunkte wie diese sind 2021 auf die Vorführung eines als besonders hervorgehobenen Films zusammengeschmolzen: das Special Screening (Oss 117: From Africa With Love). Wie jedes Jahr wird es auch diesmal den „Fresh Blood“-Award geben (heißt aber mittlerweile Tele 5 Fresh Blood Award). Das ist ein Publikumspreis für den besten Film aus der Rubrik Fresh Blood, in der zehn Debüt- oder Zweitfilme gezeigt werden. Damit ist seit Einführung dieser Rubrik im Jahr 2006 bei jeder neuen Festivalausgabe für frischen Wind gesorgt – und frisches Blut. Nicht zu vergessen: der mit 2.000 Euro dotierte Publikumspreis für den besten Kurzfilm aus der Kurzfilmauswahl Get Shorty, die zehn Filme umfasst.

Für gewöhnlich lädt das Fantasy Filmfest auch Gäste ein. Doch angesichts der Pandemie dürfte der Besuch von Filmemacher*innen dieses Jahr ausfallen; zumindest ist bisher nichts angekündigt worden. Wer sich wundert, warum das Festival dieses Jahr so spät stattfindet, der findet auch hier Antwort bei der Pandemie. Laut Angaben der Festivalbetreiber war es im August und September unmöglich ein Genrefestival in die Kinos zu bringen, weil die großen Studios nach langer Wartezeit endlich ihre Blockbuster vollumfänglich auswerten wollten – und so musste das Festival notgedrungen ausweichen.

Rebranding – Alles neu beim Fantasy Filmfest?

Das Fantasy Filmfest hat sich in diesem Jahr einem Rebranding unterzogen und plant nach eigenen Angaben jedes Jahr in neuer visueller Gestalt aufzutreten, wie früher eigentlich schon, bis dann eine Zeit angebrochen war, in der man immer wieder auf dasselbe oder ein ähnliches Design zurückgegriffen hat. Mal abgesehen von der neuen schicken Website und dem neuen Logo ist an dem Rebranding vor allem eines neu: dass das Festival nun unter einem jährlich wechselnden Motto oder Thema läuft, das vermutlich die Filmauswahl beeinflusst hat. Für dieses Jahr lautet das Thema Eintauchen.

Unser Dauerschwerpunkt zum Fantasy Filmfest

Neben der offiziellen Webseite des Festivals bietet auch das Fanforum F3a.net einen Anlaufpunkt für weitere Infos. Wir empfehlen darüber hinaus den Dauerschwerpunkt zum Fantasy Filmfest auf Mellowdramatix. Dort findet ihr zahlreiche Kritiken zu Filmen, die auf dem Festival vorgeführt wurden. Dieses Jahr werden wir auch wieder mit dabei sein und natürlich für euch über die Filme schreiben – wenn alles gutgeht, dann sogar über einige im Voraus. Wer die volle Portion Fantasy Filmfest zum Vorzugspreis erleben möchte, kann bis zum 30. September 2021 noch eine der limitierten Dauerkarten erwerben, solange der Vorrat reicht.

FFF2021 poster

Infokasten

„Fantasy Filmfest“

Genrefilmfestival, Schwerpunkt: Phantastik, Horror, Science-Fiction, Thriller

Veranstalter: rosebud entertainment GbR

Ort und Zeit: Berlin (17. – 24.10.21), Frankfurt (24. – 31.10.21), Hamburg (31.10. – 07.11.21), Köln (31.10. – 07.11.21), München (31.10. – 07.11.21), Nürnberg (24. – 31.10.21) und Stuttgart (17. – 24.10.21); die konkreten Veranstaltungsorte können der Festivalwebsite entnommen werden, siehe unten.

Ticketpreise: Einzeltickets für Filme: 11/13 EUR je nach Stadt (VVK je nach Stadt frühestens am 4.10.2021); Festivalpass für alle Filme in einer Stadt: 210 EUR (Frankfurt / Nürnberg: 195 EUR), bestellbar bis zum 30.09.2021

Altersfreigabe: Das Festival kann mit dem vollendeten 18. Lebensjahr besucht werden.

Weitere Informationen: Webseite des Filmfestivals (https://fantasyfilmfest.com/)

Bildrechte: Die Bilder dieses Artikels sind Ausschnitte aus dem besprochenen Medieninhalt. Deren Rechteinhaber können Sie dieser Infobox entnehmen.

Letzte Änderung amDienstag, 28 September 2021 09:45
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„Der Tausendsakerment! / Schlagt ihn tot, den Hund! Es ist ein Rezensent!“

– Johann Wolfgang von Goethe in einem 1774 zunächst anonym veröffentlichten Gedicht, das dem Schriftsteller als provokante Antwort auf eine Rezension über seinen Drama Götz von Berlichingen (1773) diente.

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