„47 Meters Down“ – Am Grund des Meeres hört dich niemand schreien.
- geschrieben von Thomas Heuer
- Publiziert in Film
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Ein Unterwasser-Überlebensszenario, in dem zwei Schwestern in einem Käfig mit dem Tod ringen müssen. Was plump klingt, entpuppt sich als unterhaltsamer Thriller.
In Kürze: 250 Wörter über…
Die ungleichen Schwestern Lisa (Mandy Moore) und Kate (Claire Holt) machen gemeinsam einen Urlaub in Mexiko und beschließen, an einem halblegalen Haibeobachtungs-Ausflug teilzunehmen. Dabei geht allerdings etwas schief und die beiden finden sich mit wenig verbleibendem Sauerstoff am Grund des Meeres wieder, in einer Tiefe von 47 Metern.
Übersteht man als Zuschauer die quälend langen ersten Minuten des Werkes, in denen kaum etwas Relevantes vermittelt wird, belohnt einen dieser Film mit einem klaustrophobischen und intensiven Überlebenskampf am Meeresgrund. Die Ausgangslage erinnert an Open Water, doch auch wenn hier ebenfalls Haie eine Bedrohung darstellen, hält das kompakte Szenario weitere Wendungen auf Lager, die dem Film immer wieder eine spannende oder überraschende Richtung geben. Aufgrund der recht langen Exposition wäre ein sinnstiftender Epilog, der darauf Bezug nimmt, zielführend gewesen. Auf diesen wird jedoch verzichtet, sodass es keine Katharsis für die Protagonistinnen und andere beteiligte Figuren gibt. Dieser Umstand ist etwas schade, denn das Potential wäre da gewesen, hier noch eine abschließende Reflexion einzuarbeiten. Anders als in anderen Hai-Horrorfilmen gelingt es diesem Film allerdings die Grenze zum Trash nicht zu überschreiten und eine figurenzentrische Tragödie zu liefern, die überraschend spannend ist.
47 Meters Down ist ein Film, den man nicht auf der großen Leinwand gesehen haben muss. Einige stimmungsvolle Unterwasseraufnahmen, eine beeindruckende Soundkulisse und zwei spannende Drittel machen den Film dennoch lohnenswert. Die CGI sieht auf einer kleineren Wiedergabefläche vermutlich auch besser aus, was aber nicht bedeutet, dass diese schlecht ist. 47 Meters Down ist ein Film, den man mal gut gucken kann, wenn man Lust auf Spannung hat.
Trailer zu 47 Meters Down
Infokasten
„47 Meters Down“
Regie: Johannes Roberts
Drehbuch: Johannes Roberts, Ernest Riera
Laufzeit: 89 Minuten
Produzent: James Harris, Mark Lane
Verleih: Universum Film / SquareOne Entertainment
UK 2017
Thomas Heuer
Dr. phil. Medienwissenschaft
Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer
Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie
Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik