log in

Film

„Killing Ground“ – Survival-Horror im australischen Outback

Filmplakat (Ausschnitt) Filmplakat (Ausschnitt)

Killing Ground erzählt, wie ein Paar zufällig an den Ort eines Massakers stolpert und selbst in Gefahr gerät. Scheinbar vorhersehbar, tatsächlich aber sehr spannend.

Kurzrezension

Ian und Sam sind ein Traumpaar (Ian Meadows, Harriet Dyer), das über Sylvester an einem abgelegenen See zeltet, wo es in der Abgeschiedenheit der Natur Zeit für sich zu zweit haben will. In der vorgeblichen Idylle angekommen, bemerken die Zwei allerdings ein großes Familienzelt, das leer steht. Von den Besitzern keine Spur. Nach und nach verdichten sich die Hinweise darauf, dass hier etwas Schreckliches geschehen ist, das bald auch sie heimsuchen und ihre Beziehung für immer verändern wird.

KG 2Killing Ground ist vorhersehbar, aber ganz offenbar mit Absicht. Denn dieser Film bezieht einen Großteil seiner Spannung daraus, dass der Zuschauer ahnen kann, was geschehen wird, aber doch hofft, dass es alles noch ganz anders kommen kann. Sehr gelungen schneidet der Film zwei Zeitebenen ineinander, von denen die eine in der Gegenwart der Erzählung von Ian und Sam erzählt, während die zweite das Schicksal der verschwundenen Familie beleuchtet. Durch einige dunkle Vorausdeutungen ist schnell klar, dass dieser Urlaubstrip noch zu einer Hölle werden wird, bei der nur noch das Überleben zählt. Geschickt spielt der Film mit dieser Ahnung und kostet die Spannung vor der Eskalation gründlich aus, die schließlich einen rasanten Überlebenskampf einleitet.

Macht und Ohnmacht sind hier ein Thema, das durch Waffengewalt ausgelöst wird. Das Monster im Menschen, sein egoistischer Eigensinn und seine sexuell motivierten Abgründe werden offenbart – wie aber welche Figur sich entwickelt und wer letztlich überleben wird, das erfährt nur, wer den Film schaut. Insofern ist Killing Ground nicht vorhersehbar, zumal das Szenario zuletzt noch einmal aufgebrochen und umgestülpt wird. Spannender Survival-Horror im Outback Australiens, der durch seine verschachtelte Erzählweise und punktierten Abbildungen des Grauens in Erinnerung bleibt sowie durch sein Spiel mit der Ahnung und den Erwartungen des Zuschauers.

Trailer zu Killing Ground

Infokasten

„Killing Ground“

Regie: Damien Power

Drehbuch: Damien Power

Laufzeit: 88 Minuten

Produzent: Lisa Shaunessy,  Joe Weatherstone

Verleih: Busch Media

Australien 2016

Letzte Änderung amDonnerstag, 21 September 2017 11:02
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„Jahre waren es, da lebte ich nur im Echo meiner Schreie, hungernd und auf den Klippen des Nichts. […] Bis mich die Seuche der Erkenntnis schlug: es geht nirgends etwas vor; es geschieht alles nur in meinem Gehirn. Nun gab es nichts mehr, das mich trug.“

 â€“ Gottfried Benn

Cookie-Einstellungen