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Romane

Die Fantasy-Reihe „Chroniken von Chaos und Ordnung“ von J. H. Praßl

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Auf dem Nordcon habe ich die bisher vierbändige High-Fantasy-Reihe Chroniken von Chaos und Ordnung entdeckt und stelle sie in einem Ersteindruck vor.

Bericht und Ersteindruck

Am Nordcon-Stand des Acabus Verlags konnte ich ein freundliches Gespräch über deren Sortiment führen, unter anderem über J. H. Praßls High-Fantasy-Reihe Chroniken von Chaos und Ordnung, die den zweiten Platz bei der Vergabe des Deutschen Phantastik-Preises 2016 in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Roman“ erhielt (Publikumspreis). Das Besondere dieser Reihe: Bevor die Romanhandlung als solche abgefasst und publiziert wurde, haben sie zunächst Rollenspieler als „Pen & Paper“-Abenteuer erlebt.

Die Romanreihe Chroniken von Chaos und Ordnung erzählt den Krieg zwischen den Mächten der Ordnung und des Chaos aus der Sicht von vier Figuren: Waldläufer Thorn Gandir, Kriegspriester Telos Malakin, Barbar Bargh Barrowsøn und eine geheimnisvolle Frau namens Chara. Sie geraten auf ihrer Suche nach dem verschollenen Zepter Valians in das Gebiet des berüchtigten Al’Jebal, der mit seinen Schwarzen Assassinen und Orkarmeen für Angst und Schrecken sorgt.

Hinter dem Autorenpseudonym J. H. Praßl verbirgt sich das österreichische Autorenteam und Ehepaar Judith und Heinz Praßl. Judith Praßl kleidet die Geschichte in Sprache, Heinz Praßl hat sie erfunden und die erzählte Welt konstruiert. Er ist der Spielleiter der besagten „Pen & Paper“-Runde und nur er kennt das Finale, das die Rollenspieler irgendwann in einer Grazer Wohnung spielen werden. Neben diesem ungewöhnlichen, aber spannenden Entstehungsprozess macht auch der Ansatz des Autorenehepaars neugierig, Fantasy nicht als Trivialliteratur zu begreifen, sondern etwas mehr noch als Genrekost daraus machen zu wollen: „Das Fantasy-Setting bietet einen hervorragenden Background für große Themen“, schreiben die zwei Autoren auf ihrer Website, „im Übrigen häufig zentrale Themen der Menschheit.“ Und soweit der Ersteindruck einer Leseprobe dieses Urteil überhaupt zulässt, steht der Roman sprachlich und erzählerisch deutlich über dem, was einem gewöhnlich in der Fantasy geboten wird.

Die auf acht Bände ausgelegte Reihe besteht derzeit aus den vier Romanen Thorn Gandir. Aufbruch (Band I), Telo Malakin. Prüfung (Band II), Barg Barrowsøn (Band III) und Lucretia L’Incarto. Krieg (Band IV). Auf der offiziellen Webseite finden sich viele Hintergründe zur Erzählwelt, Stimmungsbilder in Wort und Bild, Kartenmaterial und weitere kleinere Erzählungen, unter anderem die Tagebuch-Einträge der Protagonistin Chara, genannt Das kleine schwarze Buch.

Der Acabus Verlag hat sich laut Auskunft auf dem Nordcon zur Aufgabe gemacht, Phantastik und Historienromane aus dem deutschen Sprachraum zu verlegen. Meist haben es deutschsprachige Fantasy-Autoren ja eher schwer, ihren Weg auf den Buchmarkt zu finden. Die Konkurrenz durch übersetzte Genre-Literatur, auf die große Verlage setzen, ist groß. Alternative Wege des Selbstverlags begegneten mir ebenfalls auf dem Nordcon. So hat sich in einem netten Plausch mit dem Autor Matthias Teut herausgestellt, dass der Verlag DichtFest, bei dem sein High-Fantasy-Roman Erellgorh – Geheime Mächte erscheint, von ihm und seinem Mann Frank Friedrichs gegründet wurde. Matthias Teut ist einer der vielen Autoren, die ihre Romane auf dem Nordcon 2017 präsentierten. Der Roman Erellgorh ist für die Shortlist des Deutschen Phantastik-Preises nominiert.

Infokasten

„Chroniken von Chaos und Ordnung“

Autor: J. H. Praßl

Verlag: Acabus Verlag

Österreich 2013 – 2016

Offizielle Website: www.chaosundordnung.com

Letzte Änderung amMittwoch, 30 August 2017 10:37
André Vollmer

Schriftsteller. Forscher. Phantast. Am Meer geboren. Gründer von Mellowdramatix.

Unter anderem auch das . . .

„Phantastik, auch Fantastik, ist ein literarischer Genrebegriff, der in Fachkreisen sehr unterschiedlich definiert wird. Außerwissenschaftlich bezeichnet der Begriff „fantastisch“ alles, was unglaublich, versponnen, wunderbar oder großartig ist. Der Ursprung des Begriffs „phantastische Literatur“ ist ein Übersetzungsfehler: E. T. A. Hoffmanns „Fantasiestücke in Callots Manier“ wurden 1814 als „Contes fantastiques“ ins Französische übersetzt, statt richtigerweise als „Contes de la fantaisie“.“

– Wikipedia

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