„Hell is where the home is“: Home Invasion mal anders
- geschrieben von Thomas Heuer
- Publiziert in Film
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Eines der düstersten Subgenres des Horrors hat ein neues Glanzlicht. Ein bitterböser, angenehm verspielter und durchtriebener Home-Invasion-Horror.
In Kürze: 250 Wörter über…
Mal eben für ein Wochenende verreisen. Die Sorgen und Probleme des alltäglichen Lebens hinter sich lassen und einfach mal entspannen. So sollte ein Kurzurlaub sein. Das per Internet gemietete Haus mitten in der Wüste steht sehr abgelegen, bietet wunderbare Aussicht und ist fernab jeder Zivilisation. Zwei Paare machen hier Urlaub, beziehungsweise Party mit Sex, Drugs & EDM. Alles könnte so schön sein, wäre da nicht der Umstand, dass die Besitzer in Hast aufgebrochen zu sein scheinen, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Die Villa gehört eigentlich einem Fotografen-Paar, dass dort auch eine eigene Dunkelkammer besitzt.
Zunächst ist alles super. Die Stimmung ist bestens, doch scheint über allem ein dunkler Schatten zu schweben. Relativ schnell offenbaren sich erste Risse in den Beziehungen der beiden Paare. Die Stimmung beginnt zu kippen und dann klingelt es an der Tür. Davor steht eine ältliche Frau, die sich als eine Nachbarin vorstellt, die mit dem Auto liegengeblieben ist. Aufgrund der Drogen im Haus und dem bereits Eingeworfenen könnte die Situation eskalieren. Das Spannungsfeld bleibt hierbei lange in einer Schwebe, die in verschiedene Richtungen entfaltet werden könnte. Irgendwo zwischen Home-Invasion und einer ernsten Version von Very Bad Things bleibt viel Raum für die Figuren und ihre zunächst verborgenen Verknüpfungen und Geheimnisse. Hinzukommt eine externe Bedrohung, die dem Werk die letzte Prise verleiht.
Technisch und dramaturgisch gibt es an diesem überraschend heftigen Film nichts auszusetzen. Die Schauspieler überzeugen ebenfalls, sodass Hell is where the Home is zu einem gut getakteten und düsteren Horrorfilm gerät, der keinerlei Längen besitzt.
Infokasten
Regie: Orson Oblowitz
Drehbuch: Corey Deshon
Produktion: Diego Hallivis, Julio Hallivis, 1inMM Productions, Hallivis Brothers Productions
Verleih: The Festival Agency, noch kein Verleih für Deutschland
Laufzeit: 88 Minuten (uncut)
USA | 2018
Veröffentlichung: Es steht kein Veröffentlichungsdatum fest.
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Thomas Heuer
Dr. phil. Medienwissenschaft
Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer
Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie
Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik