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Film

19. Schocktober: „The Super“ (2017)

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In einem Apartmentgebäude in New York geht der Tod um. Allerdings verschwinden die Leichen und in der Folge fallen die verschwundenen Personen zunächst nicht auf.

Rezension

TS2Ex-Cop Phil Lodge (Patrick John Flueger) nimmt nach dem Tod seiner Frau einen Job als Hausmeister, oder im Englischen „Superintendant“, kurz „Super“, an. Gemeinsam mit seinen beiden Töchtern Violet (Tylor Richardson) und Rose (Mattea Marie Conforti) zieht er zudem in eine der Hausmeisterwohnungen ein. The Super beginnt düster und macht direkt deutlich, dass es sich hier um einen Suspense-Horrorfilm handelt, der mit dem Paranormalen spielt. In der Eröffnungssequenz kehrt eine junge Frau (Alex Essoe) in ihr Apartment zurück, in dem sie gemeinsam mit ihrem kranken Bruder lebt. Zunächst ist der Film dunkel gehalten. Dadurch wirkt das Apartment sehr eng und ein wenig bedrohlich. Durch die gewählten Bildausschnitte, den Schnitt und das Sounddesign entsteht hier eine gruselige Grundstimmung, die in verschiedene Richtungen kippen könnte. Trotz des etwas klischeehaften Inszenierungsstils gelingt die Eröffnungssequenz von The Super sehr eindrucksvoll. Der Tod kommt hier auf leisen Sohlen und überraschend brutal. Für den Aufbau der Spannung nimmt The Super sich viel Zeit und inszeniert dadurch intensiv.

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TS1Diese Eröffnungssequenz etabliert eine düstere Atmosphäre als Grundstimmung in The Super. Verstärkt wird dieser Eindruck von weiteren Morden, Albtraumsequenzen und dem kauzigen Hausmeister Walter (Val Kilmer). Letzter betreut die Technik in dem Apartmentgebäude und scheint einen Sinn für das Übernatürliche zu besitzen. Lange Zeit wirkt es so, als würde Walter etwas mit dem Verschwinden von Menschen zu tun haben und mit den brutalen Morden in irgendeiner Verbindung stehen. Außerdem übt Rose, die siebenjährige Tochter von Phil, eine besondere Faszination auf Walter aus. Hier entsteht ein weiteres Spannungsfeld, das den zentralen Konflikt stützt und diesem nicht entgegenwirkt. Tatsächlich gelingt es The Super mehrere Erzählstränge geschickt auf einen Punkt hin zu konzipieren, der dann alle Erzählstränge verbindet.

Wer Horror von der Stange oder einen anspruchslosen Grusler mit deftigen Kills sucht, der ist bei The Super an der falschen Adresse. Sucht man allerdings einen interessanten, sehr spannenden und intensiven Suspense-Horror, der mehr von seinen Darstellern als von Effekten lebt, der darf The Super nicht verpassen. Besonders stark ist Val Kilmer in seiner Rolle als okkultistischer Hausmeister, der den Plot auf mehreren Ebenen bereichert. The Super bietet Nervenkitzel, eingebettet in eine interessante Geschichte, mit einem angedeuteten, aber nicht vorhersehbaren Twist, bei dem die Kills durchaus blutig geraten sind. The Super wird wohl ein Geheimtipp bleiben, aber mit diesem Film kann man ein anspruchsvolles Horrorpublikum durchaus positiv überraschen, beispielsweise auf einer Halloween-Filmnacht. Der Trailer verrät allerdings sehr viel über den Film, weshalb es sich anbietet diesen nicht anzusehen.

Trailer zu The Super

Infokasten

„The Super”

Regie: Stephen Rick

Drehbuch: John J. McLaughlin

Produktion: Fortress Features, Wolf Films

Verleih: Falcom Media

USA | 2017

Veröffentlichung: Der Film ist ab dem 27.09.2019 auf DVD, Blu-ray-Disc und als Video-on-Demand im Handel erhältlich.

Bildrechte: Die Bilder dieses Artikels sind Ausschnitte aus dem besprochenen Medieninhalt. Deren Rechteinhaber können Sie dieser Infobox entnehmen.

Letzte Änderung amMontag, 21 Oktober 2019 18:48
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

Unter anderem auch das . . .

„Ein Dichter, der sich real auf die Seite des Pazifismus schlägt, ästhetisch aber auf die der Gewalt, befindet sich durchaus nicht in einem Widerspruch.“

Alban Nikolai Herbst in Schöne Literatur muß grausam sein

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