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Gaming

Viel Luft nach oben: „Black Desert“ auf der Xbox One (Open Beta)

Screenshot Pearl Abyss Screenshot

Was konnte man aus der letzten offenen Beta zum MMORPG Black Desert mitnehmen? Viele Spielende wurden auf eine Nervenprobe gestellt. Dazu noch Grafikfehler.

Angespielt: Kommentar und Ersteindruck

Clippingfehler CharaktererschaffungWenn ein neues Videospiel erscheint, ist das heutzutage nichts besonderes mehr. Das passiert mehrfach in der Woche auf unterschiedlichen Plattformen. Spielende sammeln mittlerweile oftmals sogar unzählige Titel in ihren digitalen Bibliotheken, die sie noch nie gespielt haben. Wir leben in einer Zeit in der Unterhaltungsinhalte zum Flat-Rate-Tarif erwartet werden. Da ist es nicht einfach sich in einem hart umkämpften Markt zu etablieren. Als Marke ist das koreanische Spiel Black Desert Online bereits etabliert, doch nun soll auf der Xbox One ein neuer Markt bzw. eine neue Zielgruppe erreicht werden.

BD 2Am Open Beta Wochenende sahen sich viele Spieler mit Clientfehlern konfrontiert, die verhindert haben, dass Black Desert online gespielt werden konnte. Das Problem: Ohne Online-Verbindung ist kein Spielen möglich. Bei anderen Spielenden wurde durch das Update des Game-Client die Installation von Black Desert zerlegt und das Spiel musste erneut installiert werden. Bei rund 36 GB Datenvolumen, die heruntergeladen werden müssen, kann dies je nach Internetverbindung mehr als ärgerlich sein. Dann waren die Server überlastet und das Spiel funktionierte nur eingeschränkt. Erreicht man endlich das Spiel (drei Stunden vor Abschaltung der Beta-Server), sieht man sich mit einer Charaktererschaffung konfrontiert, die interessante Gestaltungsoptionen zulässt, jedoch Charakterklassen an Völker und Geschlechter bindet, was bei Diablo 2 vielleicht noch zeitgemäß erschien, aber in einem MMORPG deplatziert wirkt. Die Charaktererstellung offenbart nach wenigen Einstellungsänderungen einige interessante Grafikfehler, die bereits andeuteten, was sich dann im Spiel bewahrheiten soll: Shading-Fehler, Textur-Fehler und Clipping-Fehler. Getestet wurde auf einer Xbox One X, da das Spiel 4k und HDR unterstützt. Davon merkt man allerdings wenig. Das Kampfsystem ist actionorientierter als in The Elder Scrolls Online oder World of Warcraft und erinnert eher an Tera. Allerdings ist hier weniges intuitiv. Die Steuerung hakt durch eine Vielzahl von Lags. Das Spiel macht in der Beta im Grunde keinen Spaß. Ein weiterer Makel: Die Sprecher wurden immer nur für einleitende Sätze bezahlt, soll heißen, die meisten narrativen Inhalte muss man selbst lesen, was viele Spielende zum Ignorieren dieser bringen wird.

Black Desert im Multiplayer

Damit hat Entwickler Pearl Abyss sich keinen Gefallen getan. Bedenkt man, dass Tera und Neverwinter Online Free-to-Play-Titel sind, scheint (nach der Beta) kein Platz für ein qualitativ eingeschränktes MMORPG zu geben, das kostenpflichtig ist. Für Xbox One gibt es eine Vielzahl von besseren Alternativen, wenngleich hierbei oftmals der Pay-to-Win-Aspekt eine Rolle spielt (beispielsweise bei Tera).

Trailer zu Black Desert (Xbox One)

Infokasten

„Black Desert“ (Open Beta)

Studio: Pearl Abyss

Publisher: Pearl Abyss

Südkorea | 2019

Plattform: Xbox One

Veröffentlichung: 14.02. bis 18.02.2019 (Open Beta)

Das fertige Spiel erscheint am 04.03.2019 als Disc und als Download (in drei Varianten).

Bildrechte: Die Bilder dieses Artikels sind Ausschnitte aus dem besprochenen Medieninhalt. Deren Rechteinhaber können Sie dieser Infobox entnehmen.

Letzte Änderung amMittwoch, 08 Mai 2019 17:15
Thomas Heuer

Dr. phil. Medienwissenschaft

Forscher, Fotograf, Filmemacher, Journalist, Gamer

Forschungsfelder: Immersionsmedien, Horror, vergleichende Mediendramaturgien, Game Studies, Medienethik und -philosophie

Abschlüsse: Medienwissenschaft M. A., Multimedia Production B. A., Facharbeiter Kommunikationselektronik

Unter anderem auch das . . .

„Das Recht zur Kritik ist, sozusagen, ein ästhetisches Naturrecht.“

– Hugo Dinger: Dramaturgie als Wissenschaft. Bd. 1. Leipzig 1904, S. 318.

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